Das Bikertreffen

Eines von Vielen!

Heute ein Ausflug nach Kirchschlag. Es ist dort ein Bikertreffen und da muss Antonia natürlich unbedingt hin. Ich verstehe sie ja. Wenn es eine Fotografieveranstaltung wäre, ich müsste auch hin. Also machen wir uns auf den Weg. Das Ganze ist kleiner als wir uns vorgestellt haben, denn wir finden ziemlich leicht einen Parkplatz. Wir tummeln uns ziemlich lange auf dem Gelände, Antonia hat glänzende Augen. Sie bedauert sehr, dass sie ihre Maschine nicht dabei hat, denn es sind diverse geführte Touren ausgeschrieben, wo dann im Konvoi gefahren wird. Sie wäre dabei. Wieder zeigt sich, der typische Motorradfahrer ist der gestandene, nicht mehr ganz so junge Mann. Es ist ja ein nicht ganz billiges Hobby. Frauen und Zwanzigjährige sieht man eher wenige. Neben den Motorrädern ist es auch ein Treffen für Sportwagen. Man sieht sehr viele Porsches und auch ein paar Lotuse. Ein richtiges Bond-Feeling.

Wir fahren nach Hause. Auf der Wiese vor unserem Haus steht ein Reh und äst friedlich Gras. Wir halten an und beobachten es eine Weile. Ich steige aus und stehe neben dem Auto. Es beobachtet mich und isst weiter. Ich nähere mich um einen Meter. Es beobachtet und isst weiter. Ein nächster Meter, noch keine Flucht. Erst bei geschätzten zehn Metern springt es davon und verschwindet in Wald.

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Reisen bildet …

Unser persönliches Marterl

Zehn Tage sind wir jetzt unterwegs, das heisst ein Drittel unserer aktuellen Reise ist erreicht. Antonia und ich laden uns deswegen heute zum Essen ein. Wir besuchen ein Restaurant das uns als sehr gut empfohlen wurde. Im Restaurant sind erstaunlich viele Einheimische, wir scheinen die einzigen Touristen zu sein. Kein schlechtes Zeichen. Alle eintretenden Gäste, auch wir, werden mit Mahlzeit begrüsst. Den restlichen Tag machen wir ein Erholungsprogramm, haben wir doch bei unserer letzten Reise in Deutschland gelernt, wir dürfen uns nicht mit Eindrücken überfüttern. Deswegen heute auch keine Wanderung oder Besichtigung, sondern nur ein kleiner Rundgang durch Kirchschlag vor dem Essen.

Die letzten Meter zu dem Haus in dem wir wohnen, führt eine abenteuerliche Strasse hoch. Sie wurde uns von unserem Vermieter angekündigt. Er erwähnte auch, dass wir hinter dem Marterl hoch müssen. Aber was ist ein Marterl? Nun, Wikipedia sei dank, weiss ich das jetzt. Reisen bildet tatsächlich.

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Das Sonnensystem ist gross …

Antonia studiert den Grabhügel

Heute ein Ausflug nach Bernstein. Das ist eine relativ kurze Autofahrt. Die Stadt ist für zwei Dinge bekannt: für den Planetenweg und für das Bernsteiner Felsenmuseum. Den Planetenweg machen wir, das Felsenmuseum schenken wir uns. Wettermässig ist es nicht mehr so erhebend, am Anfang der kleinen Wanderung regnet es sogar. Aber das ist zu überstehen. Der Planetenweg ist ein Rundweg, am Schluss ist man wieder in Bernstein. In St. Gallen gibt es einen ähnlichen Weg, der gefiel mir besser. Irgendwie darf ein solcher Weg kein Rundweg sein. Man spürt die Weite des Sonnensystems besser, wenn man am Schluss weit weg ist. Bei Pluto waren wir beinahe am Auto (ja, er wird noch als Planet geführt). Und teilweise waren die Erklärtafeln sehr schlecht lesbar. Aber wir haben uns bewegt, das ist gut und gefällt uns. In der Mitte des Planetenweges gab es einen kleinen Abstecher zu einem römischen Hügelgrab, im Fachbegriff ein Norisch-Pannonisches Hügelgrab. Es ist sogar ein real grosses Modell vorhanden.

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Wo das Gute liegt so nah

Ein Kreuz ist nicht genug!

Wir wohnen beim Aigen in der Buckligen Welt. Hinter unserem unserem Haus führt direkt ein Wanderweg auf den Aigen vorbei. Wobei, ehrlich gesagt ist dieser Wanderweg gut versteckt. aber im Zeitalter von Komoot und Google sind dies keine wirklichen Probleme mehr. Wir wandern direkt vom Haus aus etwa eine Stunde den Berg hoch, dank Navi kann sich der Weg nicht verstecken, wir finden ihn immer wieder. Die Wanderung ist bedeutend angenehmer als Gestern, denn es ist kühler. Auf dem obersten Punkt staunen wir, ist nicht nur ein Kreuz, sondern gleich drei Kreuze, die zum Verweilen einladen.

Beim Hinunterwandern müssen wir durch einen Bauernhof. Mit Antonia ist dies immer ein kritischer Moment, denn ein Bauernhof heisst für sie, „da ist irgendwo ein Hund“. Hunde und Antonia am gleichen Ort dieser Erde ist immer ein Problem. Weniger für den Hund. Und tatsächlich kommt, wir sind mitten auf unserem Weg durch den Bauernhof, ein Hund daher. Ich sehe Antonia erstarren. Aber der Hund, ihr Name ist Gina wie ich später vom Bauern erfahre, ist überglücklich als sie von mir ausgiebige Streicheleinheiten erhält. Mit dem Bauern haben wir ein nettes Gespräch. Er erklärt uns den weiteren Weg und scheint froh zu sein, dass endlich wieder mal Wanderer vorbeikommen.

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Die Blutgräfin

Nicht die Blutgräfin! Antonia hat es geschafft.

Heute die erste richtige Wanderung. Antonia kündigt zwei Stunden an, letztlich sind es eher Drei. Wobei, wegen der Dauer sind wir ein Bisschen selber schuld. Es ist heiss und schwül, die erste Zeit geht es nur bergauf und wir kommen nicht so schnell vorwärts wie geplant.

Wir fahren in ein Nachbardorf, genauer nach Lockenhaus. Von dort aus wandern wir los. Wir machen eine schöne Rundwanderung, meist im Wald. Am Schluss gelangen wir zur Burg Lockenhaus. Sie rühmt sich damit, dass hier um 1600 Elisabeth Báthory, die berühmte Blutgräfin zeitweise lebte. Sie entstammte einer der mächtigsten ungarischen Adelsfamilien. Ihr Onkel war König von Polen, ihr Bruder der Fürst von Transsylvanien. Als sie elf Jahre alt war, arrangierten ihre Eltern die Verlobung mit Franz Nádasdy, vier Jahre später folgte die Heirat. Doch Elisabeths starker und selbstbewusster Charakter passte so gar nicht ins Rollenklischee des 16. Jahrhunderts. Anstatt ihre Zeit mit Nähen und Sticken totzuschlagen, wie es sich für eine adelige Dame geziemt hätte, übernahm sie die Verwaltung der riesigen Ländereien, während ihr Mann gegen die Türken kämpfte. Im Alter von fünfundzwanzig Jahren fing sie an, ihre Dienstmädchen wegen der kleinsten Vergehen drakonisch zu bestrafen. Mit Dreissig beging sie ihre ersten Morde. Nach dem Tod ihres Mannes, als ihr niemand mehr Einhalt gebieten konnte, eskalierte die Situation und sie veranstaltete regelrechte Blutorgien. Dabei biss sie ihre Opfer auch und riss ihnen Fleisch aus dem Gesicht.

Ein schlimmes Frauenzimmer war das. Zur Belohnung für die doch anständige Wanderung gibt es für uns am Schluss in einer Bäckerei ein feines Stück Kuchen. Wir haben es uns verdient.

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Zu den alten Rittersleut

Blick in den Turm

Simon und Astrid sind Gestern zwar spät gekommen, aber sie sind eingetroffen. Heute eine kleine Wanderung mit ihnen. Wir sind ja immerhin zum Wandern hier. Wir fahren eine kurze Strecke nach Kirchschlag in der Buckligen Welt und parken dort unser Auto. Anschliessend wandern wir zur Burgruine hoch. Keine grosse Wanderung, aber es sind doch einige Höhenmeter die wir überwinden. Die Aussicht von dort oben ist sehenswert. Besonderes vom Turm aus sieht man weit in die bucklige Welt, wie diese Gegend heisst. Ein schöner Ausflug der sich gelohnt hat.

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Auch Einkaufen muss sein …

Brunnen am Wegrand

Unsere Hauptaktivität heute ist das Einkaufen. Wir müssen unsere Vorräte in einen ordentlichen Zustand bringen. Und dann leisten wir uns in einer Bäckerei ein anständiges Zvieri, wie man in Bestem Schweizerhochdeutsch sagt. Den österreichischen Ausdruck kenne ich nicht.

Später dann ein langes Skype Gespräch mit Simon in Linz. Er und Astrid werden uns tatsächlich über Pfingsten besuchen. Das erste Mal seit zweieinhalb Jahren, dass wir Simon sehen. Der Pandemie sei Dank. Wir freuen uns auf ihn.

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In Aigen angekommen

Unser Haus für den Juni

Heute die restliche Fahrt nach Aigen in unser Ferienhaus. Dieser restliche Teil der Fahrt ist weniger spektakulär als der gestrige Teil, aber auch lange. Und wir kommen tatsächlich an. Das Haus liegt sehr abgelegen und gefällt uns auf den ersten Blick sehr. Wie ich zu Antonia meine, hier kann man durchaus einen Monat leben. Und wir bekommen unseren ersten Besuch in unserem Feriendomizil. Der Vermieter, er lebt in Berlin, besucht uns virtuell und seine Mutter die hier in der Umgebung lebt stattet uns auch einen Kurzbesuch ab, um uns die Feinheiten des Hauses zu erklären. Antonia und ich verbringen anschliessend einen schönen und sehr ruhigen Abend.

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Start nach Österreich

Heute der Start der neuen Reise. Sie wird den ganzen Juni dauern und führt uns nach Aigen in Niederösterreich. Wobei in Aigen ankommen werden wir erst morgen am Donnerstag. Heute werden wir in Lienz übernachten. Das sind immerhin über fünfhundert Kilometer Fahrt. Und ein paar ganz nette Zwischenstücke: den Arlbergtunnel und den Brennerpass. Beides sind beeindruckende Bauwerke. Und ich amüsiere mich über Menschen welche die Schweizer Autobahnvignette verfluchen, denn auf beiden Strecken in Österreich bezahlt man, obwohl man im Besitz des Pickerls ist.

Wir übernachten in Lienz in einem netten kleinen Hotel. Das Städtchen hat eine lange und schmale Ladenstrasse die wirklich sehenswert ist. Jede Menge Restaurants und Bäckereien. Wir gönnen uns nach der langen Fahrt einen Kaffee und einen Kuchen. Zum Nachtessen gibt es für mich ein Wiener-Schnitzel. Ein guter Anfang für Österreich Ferien. Wie auch der Kellner bejaht.

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Calau — die letzte Station

Wir wohnen zugegeben nobler!

Heute Mittwoch die Fahrt zu unserem nächsten und damit letzten Aufenthaltsort dieser Reise. Wir fahren nach Calau in Neubrandenburg. Wir wohnen wieder einiges einfacher als in Radebeul. Für Antonia besuchen wir unterwegs noch das Schloss Moritzburg. Es liegt in der gleichnamigen Gemeinde Moritzburg nahe Dresden. Das auf ein Jagdhaus des 16. Jahrhunderts zurückgehende Jagdschloss erhielt seine heutige Gestalt im 18. Jahrhundert unter August dem Starken. Sehenswert ist der Monströsensaal. Dort befinden sich neunundreissig krankhaft veränderte Geweihe, darunter auch der berühmte 66-Ender, der 1696 von Friedrich III. Markgraf von Brandenburg erlegt worden war. Während die auf holzgeschnitzten Tierköpfen montierten Trophäen im Speise- und Steinsaal im Vordergrund stehen, ergänzen sie im Monströsensaal die hier vorherrschenden Ledertapeten mit deren Darstellungen aus der antiken Mythologie. Antonia zieht es zu diesem Schloss, weil dort 1972 ihr geliebter Märchenfilm Drei Haselnüsse für Aschenbrödel gedreht wurde. Anschliessend fahren wir auf kleinen Strässchen über Land und essen in einer Bäckerei in einem kleinen Dorf einen Kuchen zum Mittagessen. Der Dialekt den die Verkäuferin, aber auch die Kunden sprechen ist hörenswert.

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