Es war einmal: eine kleine Reise

Ja, es gibt ein Leben vor der digitalen Fotografie. Mit Film wurde damals gearbeitet. Im Jahre 1987 war ich einen Monat auf einer Reise in Bhutan. Das ist ein Königreich im Himalaya. Das Land ist auch heute noch touristisch nur begrenzt zugänglich, grosse Teile des Landes sind nicht bereisbar. Durch einen seltsamen Zufall bestand eine Verbindung zur Schweiz und der schweizerischen Organisation für Entwicklungszusammenarbeit Helvetas. Diese Organisation hatte immer wieder Mitarbeiter dort stationiert. Diese Mitarbeiter konnten Besuche empfangen. Da ein sehr guter Freund von mir fünf Jahre in Bhutan gearbeitet hat, konnte ich 1987 einen Monat in diesem Lande sein und mit ihm zusammen relativ frei herumreisen. Interessanterweise habe ich schon damals vor allem Menschen fotografiert.

Da ich von Anfang an wusste, dass dies eine einmalige Reise ist, habe ich mich mit reichlich Filmen versorgt. Die sechzig Kleinbildfilme führten an der einen oder anderen Grenze zu Diskussionen. Vor Allem die Tatssache, dass ich mich weigerte, sie in Indien durch die Röntgenscanner zu lassen. Ich wurde vor diesen Dingern gewarnt, sie waren zu stark für das Filmmaterial. Ein paar Filme wurden dafür als Geschenke geopfert. Vîerzig Filme wurden schlussendlich belichtet und kamen mit mir in die Schweiz zurück. Dort wurden sie von mir entwickelt und die Bilder vergrössert. Als Schwarzweissfotograf hatte man damals ein Labor oder Zugang zu einem. Die Filme habe ich Jahre später eingescannt.